Unter jedem Dach

Sehnsucht, Traum oder Realit?t? Christine pflegt ihre schwerkranke Mutter, k?mmert sich um ihren altersschwachen Vater, um Haus und Hof der Familie. Da bleibt wenig Zeit, um sich selbst oder gar die Liebe zu finden. Doch eines Tages schl?ft die Mutter ein, stirbt, und Christine ist verschwunden. Als ihre Geschwister, der Musiker Max und die gl?cklich verlobte Lehrerin Franziska, auf dem Hof eintreffen, um die Beerdigung der Mutter zu begehen, finden sie eine sorgf?ltig gelistete Gebrauchsanweisung f?r den Vater. Unvermutet sehen sich Max und Franziska mit der Frage konfrontiert, ob sie bereit sind, ihr bisheriges Leben aufzugeben um f?r den eigenen Vater zu sorgen. Dieser Entscheidungszwang wirft die beiden Geschwister wie auch den Vater auf sich selbst zur?ck und reibt sie auch gegeneinander auf. Der Vater entwirft in seinen Tagtr?umen eine Utopie vom gemeinschaftlichen Leben im Landidyll, das im harten Kontrast zur Realit?t steht. Einer Realit?t, in der Max sein Geld mit Souvenirs statt mit Musik verdient und Franziska l?ngst in Trennung lebt. Und Christine? Kann sie endlich ausgebrochen ihr Gl?ck finden? Die Antwort darauf k?nnte in einer vielversprechenden Verabredung am Pariser Gare de l'Est liegen, die Christine aus ihrem Alltag lockt. Eva Rottmann erz?hlt in «Unter jedem Dach» in kurzen, poetischen, manchmal nur sanft, aber pr?zise angedeuteten Szenen von der Suche nach dem Gl?ck und der Vorstellung und Verwirklichung von Sehns?chten. Sie l?sst den Zuschauer dabei nach und nach tiefer in die Geschichte einblicken, gibt in den achronologisch angeordneten Szenen einen Einblick in den Kosmos, in dem sich ihre Figuren bewegen, und findet eine Sprache, die feinschichtig, gleichzeitig allt?glich direkt und poetisch verknappt erz?hlt. So entsteht ein intensives und ehrliches Portr?t einer Familie. Zugleich stellt das St?ck die Frage nach Lebensentw?rfen und besch?ftigt sich mit dem Problem, inwiefern Kinder die Verantwortung f?r ihre Eltern tragen m?ssen und wollen – in einer Gesellschaft, der die ?beralterung droht und in welcher ein jeder um Selbstverwirklichung bem?ht ist.