Abhandlungen ?ber die Psalmen, Band 2

Hilarius' «Abhandlung ?ber die Psalmen» ist ein mindestens ebenso gro?es Werk wie die «B?cher ?ber die Dreieinigkeit», aus dem wir sogar noch mehr ?ber den Autor erfahren k?nnen. Die «B?cher ?ber die Dreieinigkeit» sind ein Appell an alle Christen der Zeit, geschrieben f?r k?nftige Generationen ebenso wie f?r sie selbst; so charakteristisch es in vielerlei Hinsicht f?r den Autor ist, so sehr verbergen der Umfang des Werkes und seine ausgepr?gte Rhetorik seine Pers?nlichkeit. Aber die «Abhandlung ?ber die Psalmen», die uns fast in der Form von Notizen eines Stenographen erreicht zu haben scheinen, so kunstlos und redselig ist ihr Stil, zeigen uns Hilarius von einer anderen Seite. Er belehrt seine vertraute Gemeinde, und er kennt seine Sch?fchen so gut, dass er alles aussch?ttet, was ihm durch den Kopf geht. In der Tat scheint er oft laut ?ber Themen nachzudenken, die ihn interessieren, anstatt sich an die Bed?rfnisse seiner Zuh?rer zu wenden. Die praktische Ermahnung findet tats?chlich einen viel kleineren Raum als die mystische Exegese und die spekulative Christologie. Doch werden abstruse Fragen niemals durch eine stilistische Entfaltung noch undurchsichtiger gemacht. Die Sprache ist frei und flie?end, immer die eines gebildeten Mannes, der durch ?bung Leichtigkeit erlangt hat. Und hier verr?t er, so seltsam es einem Leser der anderen Werke auch erscheinen mag, eine Vorliebe f?r poetische Worte, was zeigt, dass er an anderer Stelle bewusst auf solche Verzierungen verzichtet hat. Doch auch hier schwelgt er nicht in eindeutigen Reminiszenzen an die Dichter. Dies ist Band zwei von zwei.