F?r andere leben

Durch die Corona-Pandemie ist die alte Debatte um Care-Arbeit in Deutschland neu entflammt. Wieder mal bleibt es an Frauen h?ngen, Homeschooling und Homeoffice vers?hnlich zu strukturieren, Pflegekr?fte in Krankenh?usern, Palliativstationen, Altenheimen werden pl?tzlich beklatscht – aber auch schnell wieder vergessen. Dabei spiegelt sich in der Care-Arbeit das Allgemeinmenschliche, die Arbeit am ?berleben, die Ausrichtung am anderen und dessen Bed?rfnissen, die Sorge um die eigene Endlichkeit. Care-Arbeit, so Marlene M?ller-Brandeck in Kursbuch 203, muss als professionelle Bed?rfniskoordination also Qualit?tsma?st?be zugrunde legen, die nicht zur Routine, sondern eher strukturierter Unstruktur gleichen m?ssten. Denn ohne Abwechslung, ohne das Gef?hl des Nichtallt?glichen ?berlebt weder der «care giver» noch der «care-receiver», egal ob in der Familie oder auf Station.