Liebe um Liebe

"W?re Mutter anders, h?tte ich nie geheiratet. Wie ein Hund, von der Leine gerissen, lief ich durchs Fenster weg, h?ngte ich mich an Igor." In einer rohen, wilden und starken Sprache, ihre eigene Herkunft nicht verleugnend, erz?hlt die Lyrikerin und Dramatikerin Dragica Rajčić Holzner aus der Innensicht von einer unm?glichen Ehe, in der mit Gewalt auf Liebe geantwortet wird, und mit Liebe auf Gewalt. Als die Ich­-Erz?hlerin Igor zum ersten Mal sieht, erscheint er ihr wie ihre Rettung. Und doch ist da gleich zu Beginn dieses ungute Gef?hl, das immer wieder weggeschoben und ignoriert werden will. Igor trinkt zu viel, aber tun das nicht alle M?nner? Er ist aufbrausend, aber auch das ist doch nichts Ungew?hnliches. Jahre sp?ter zieht das verheiratete Paar in den Norden der USA. Hier wird sich die anfangs noch diffuse Unruhe als prophetisch er­ weisen. Der Mann, an den sie sich in ihrer Jugend voller Hoffnung klammerte, wird zu jemand v?llig anderem. Und wieder muss sie fliehen – diesmal fort von ihm. ?ber hundert Jahre tief, bis in die Zeit der Spanischen Grippe, senkt sie das Lot der eigenen und erz?hlten Erinnerungen, um die raue Zeit des Auf­wachsens im l?ndlichen Jugoslawien der 60er­Jahre, die Flucht von der Familie, das Hineingeraten in die fr?he Ehe und die sp?te Befreiung daraus zu verstehen. Ein Roman wie das darin geschilderte Leben: ein glitzernder Scherbenhaufen, eine fesselnde Naturgewalt.