Schuld und S?hne von Fjodor M. Dostojewski

Wer Russisches ins Deutsche ?bertragen m?chte, st??t gelegentlich auf Schwierigkeiten, exakt Entsprechendes ist nicht immer leicht zu finden. So kommt es, dass Dostojewskis Schuld und S?hne mal den Titel Raskolnikow tr?gt, mal auch unter der Bezeichnung Verbrechen und Strafe zu finden ist, wenn man sich sp?tere Versuche anschaut. Der Roman des bekannten russischen Dichters ist zun?chst in periodisch ver?ffentlichten Fortsetzungen erschienen, w?hrend derer seine weitere Bearbeitung noch nicht abgeschlossen war. Ein gutes Jahr hat es bis zur Vollendung des umfangreichen Werks gedauert. Bei s?mtlichen ?bersetzungen klafft ein Spalt zwischen der juristischen Verwendbarkeit benutzter Begriffe und ihrer moralischen Dimension. Im Deutschen kam es erst kurz vor der Jahrtausendwende zur Betonung des Aspekts der Rechtsprechung, zu dem englischer und franz?sischer Sprachgebrauch von Anfang an tendierten. Eine gewisse Neigung zum Dramatischen ist den Deutschen kaum abzusprechen, ein eher objektives Betrachten der Umst?nde ist anderen V?lkern, auch den Polen, offenbar weniger fremd. Dass man sich berechtigter Zweifel halber darauf zur?ckzieht, den Namen der Hauptfigur als Titel zu verwenden, mag bezeichnend daf?r sein. Die Geschichte des nicht mit Reicht?mern gesegneten Studenten ist fraglos ein epochales Werk, das Grundsatzfragen von erheblicher Brisanz aufwirft. Darf der Mensch t?ten, wenn er sich dazu berufen f?hlt?