Sophienlust 355 – Familienroman

Diese beliebte Romanserie der gro?artigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg ?berzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren: Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem sp?ter einmal, das Kinderheim Sophienlust geh?ren wird. Mit donnernden Hufen jagte das Pony ?ber den Feldweg. Seine M?hne flog und sein Schweif wehte wie eine Siegesfahne. Die kleine Reiterin beugte sich weit ?ber den Hals des Tieres und feuerte es durch Zurufe noch mehr an. Sie sa? erstaunlich sicher auf dem R?cken des Ponys. So, als g?be es ?berhaupt keine Gefahr. Am Gatter zur Weide brachte sie ihr Reittier zum Stehen und sprang geschickt zu Boden. Werner Dehmer klatschte begeistert. Er war stolz auf sein achtj?hriges T?chterchen May-Britt. Sie glich nicht nur ?u?erlich ihm, sie war auch charakterlich mehr Junge als M?d­chen: wild und ungest?m, den Kopf stets voll dummer Streiche. Mit den anderen M?dchen konnte May-Britt nicht viel anfangen. Eher schon mit den Jungs, die in Sophienlust lebten. Ihr bester Freund aber war King, das schwarze Pony. Vor etwa einem Jahr hatte Werner es seiner kleinen Tochter geschenkt. Damals war seine Frau, May-Britts Mutter, durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen. Der Architekt, der beruflich sehr viel unterwegs war, hatte sein Kind in die Obhut des Heims geben m?ssen. Anfangs war er skeptisch gewesen, doch dann hatte er eingesehen, da? es May-Britt nirgends besser haben konnte. "King wird immer besser." Lachend kam Werner n?her. Seine braunen Augen strahlten. "Das sagt Nick auch." May-Britt klopfte mit der flachen Hand liebevoll den Hals des Tieres. «Er meint, wenn King erst etwas ?lter ist, w?rde er spielend jedes Rennen gewinnen. Aber das will ich nicht. King soll frei sein und nur laufen, wenn es ihm Spa? macht.» Das M?dchen strich liebevoll ?ber das gl?nzende