Wolfsmeldungen

Hast Du auch ein Herz f?r W?lfe, oder flie?t in Deinen Adern gar Wolfsblut? Dann begleite Klaus Keller doch einfach auf die Pirsch; Keller versteht was von W?lfen! Wundere Dich dann aber nicht, wenn Du mit ihm unversehens in der Wolfsschlucht landest – jenem schaurigen Ort in Webers Oper «Der Freisch?tz». Denn Du wirst Dich in einer Gesellschaft wiederfinden, von der es hei?t: «sie ?berschreiten Recht und Plicht». Dabei f?llt auf, dass eine Handvoll korrumpierter Politiker, l?ngst Marionetten einer oligarchisch gelenkten Basisdemokratie, die wieder eingewanderten W?lfe als willkommenen Blitzableiter einer in Angst und Schrecken versetzten Gesellschaft missbrauchen. Probates Mittel reaktion?rer Machtcliquen im Umgang mit Einwanderern, Fremden, Minderheiten. Als es zur Begegnung der W?lfin F 14, Hauptfigur der Novelle «Wolfsmeldungen», mit ihrem ?rgsten Widersacher, Oswald Freig?nger, seineszeichens konservativer Staatsrat im Wallis kommt, endet das Zusammentreffen zwischen J?ger und Gejagter f?r beide im Desaster. Und auch f?r Klaus Keller steht keinesfalls fest, ob er aus der Geschichte, in die er da reingeraten ist, mit heiler Haut davonkommt. Immerhin scheinen weibliche Intuition und ein Apell zur?ck zur Natur und Menschlichkeit ein Ausweg aus dem sich abzeichnenden Fiasko zu er?ffnen; nach uns die Sintflut war gestern. Auch wenn ein gl?cklicher Ausgang nur noch im M?rchen m?glich erscheint – in einem Wolfsm?rchen eben. Und dazu bilden die grandiose Bergwelt des Wallis und die dunkle Hintergrundmusik aus dem «Freisch?tz» Kulisse und Dramaturgie gleicherma?en. Solltest Du aber, wie eine dumpf in ihrer Angst vor sich hinbr?tende Minderheit, die Ausrottung der W?lfe fordern, dann k?nnten die «Wolfsmeldungen» vielleicht doch zu Besinnung und Umdenken beitragen. Es w?re uns, k?nftigen Generationen – und den W?lfen zu w?nschen.