Dr. Daniel Classic 31 – Arztroman

Dr. Daniel ist eine echte Erfolgsserie. Sie vereint medizinisch hochaktuelle F?lle und menschliche Schicksale, die uns zutiefst bewegen – und einen Arzt, den man sich in seiner G?te und Herzlichkeit zum Freund w?nscht. Mi?mutig ging Linda B?hnig durch die luftig-hellen Flure der Klinik. Von beinahe jedem Fenster aus hatte sie einen herrlichen Blick auf die tr?ge dahinflie?ende Mosel und die beeindruckenden Weinberge, die an beiden Ufern aufragten, doch f?r diese Sch?nheiten hatte sie im Moment kein Auge. Die vielen leeren Zimmer bedr?ckten sie. Wie anders war das noch vor einem Jahr gewesen! Da hatte hier reges Leben geherrscht. Doch Karsten hatte das alles zerst?rt. Nun ja, Dr. Karsten B?hnig geh?rte der Vergangenheit an. Allerdings machte das ihre Probleme kaum geringer. Ihre hohen Abs?tze klapperten auf dem edlen Marmorboden der Eingangshalle, dann trat sie durch die gro?e Doppelt?r ins Freie. Kalte Winterluft umfing sie und lie? sie trotz ihrer Pelzjacke fr?steln. Rasch schlo? sie die T?r ab, dann bestieg sie ihren rubinroten Sportwagen, lie? den Motor aufheulen und fuhr schlie?lich in rasantem Tempo die schmale, gewundene Privatstra?e hinunter. Eine knappe halbe Stunde sp?ter erreichte sie das exklusive Burgrestaurant, wo sie mit ihrem langj?hrigen Freund Oskar Pellendorf verabredet war. Linda hatte das Restaurant kaum betreten, als Oskar ihr auch schon entgegenkam, um ihr die Pelzjacke abzunehmen. Ein Blick in ihr Gesicht verriet ihm alles. «Du warst also wieder in der Klinik oben», meinte er, w?hrend er ihr einen Stuhl zurechtr?ckte. Mit einer zornigen Handbewegung legte Linda ihre schmale Lederhandtasche auf den Tisch. In diesem Augenblick wirkte sie wie ein junges M?dchen, dabei hatte sie vor zwei Wochen ihren f?nfundvierzigsten Geburtstag gefeiert. Offiziell war sie achtunddrei?ig geworden, und wer sie nicht ausgesprochen gut kannte, nahm ihr das unbesehen ab.