Fuchserde

Schon seit ihrer Kindheit ist Frida der charismatische Mittelpunkt einer grossen Familie. Angstlos nach dem fr?hen Tod ihrer Mutter, sorgt sie mit ihrer ungez?hmten Art f?r Kopfsch?tteln bei den Bewohnern des kleinen Dorfes, in dem sie lebt. Kein Mann ist ihr recht, und kein Mann kann ihr widerstehen. Frida ist eine Jenische – Angeh?rige eines beinahe in Vergessenheit geratenen fahrenden Volkes. ?ber Generationen hinweg haben ihre Vorfahren schon im «Biberling», den kalten Monaten, ihre einfachen H?tten bewohnt, um dann im «Hitzling», in dem die Sonne zunehmend an Kraft gewinnt, wieder mit ihren Pferdewagen loszuziehen. Es ist ein rau-romantisches Leben, das Frida und die Ihren f?hren, mit dem Sternenhimmel als Dach, geheimnisvollen Geschichten am Feuerplatz und einer Sprache, die den Sesshaften R?tsel aufgibt. Ihren Lebensunterhalt verdienen die Fahrenden noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts als Scherenschleifer, Besenbinder, Pfannenflicker, als Wahrsagerinnen oder als Kr?uterfrauen. Sie f?hlen sich frei wie der Wind. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten aber setzt eine dramatische Z?sur im Leben der Familie, die versucht, der Vernichtung zu entrinnen: mit Hilfe uralten Wissens, schier waghalsigem Humor und unb?ndiger Kraft. Thomas Sautner erz?hlt die Geschichte zweier Familien, deren Schicksale durch die Liebe ihrer Kinder miteinander verkn?pft werden und deren Alltag vom tiefen Verstehen der Natur gepr?gt ist, von wunderbaren Weisheiten und vom Leben mit den Jahreszeiten. Das n?rdliche Waldviertel, mystisch-sch?n mit seinen ausgedehnten W?ldern, dunklen Teichen, tiefen Mooren und den Jahrmillionen alten markanten Restlingen aus Granit ist dabei mehr als blo? der Schauplatz eines grossen Familienromans.